Pferdearbeit im Wald unter neuen Voraussetzungen Mit dem Zählen und Vermessen der Bäume bzw. des gesamten Baumbestandes fing alles an. Herr Dipl. Forst. Thomas Göbel hatte über die Software AG Stiftung Gelder eingeworben, um meine Arbeit als Forstwirt zu finanzieren. Es war vorgesehen innerhalb meiner Anstellungszeit von drei Jahren den von Herrn Göbel erarbeiteten Forstentwicklungsplan für den Wörmer Wald in die Tat umzusetzen, um dem Wald ein neues Gesicht zu geben, zumindest einen kräftigen Beginn zu setzen. IIII Dies war zwingend nötig, da im Wald jahrelang nicht genügend, und vor allem nicht nach einem waldbaulichen IIII Gesamtkonzept gewirtschaftet wurde.
Die Grundsteine eines naturgemäßen Waldbaues wurden von Karl v. Hörsten dem Mitgründer und jahrelangem Schriftführer der Forstbetriebsgemeinschaft Jesteburg gesetzt. Zusammen mit Forstamtmann Uwe Gamrath hat er als Liebhaber des hofeigenen Waldes schon zu Beginn der 50er Jahre an verschiedenen Stellen Versuche zum Umbau des Waldes angelegt. Manche haben sich leider z.B. wegen des hohen Wilddruckes oder ungeeigneter Artenwahl als Fehler erwiesen an andere können wir heute gut anknüpfen. Vor drei Jahren wurden Maschinen und Werkzeuge zur Forstarbeit gekauft und eine Werkstatt eingerichtet. Dann wurden hauptsächlich Pflegemaßnahmen im Wald durchgeführt. Größe Fichtenbestände wurden durchfrostet und andere Baumarten wie z.B. Eichen nachgepflanzt. Ehemalige Jungwuchsflächen wurden ausgelichtet, damit die inzwischen stark gewachsenen Bäume mehr Licht bekommen. Zum ökologischsinnvollen Waldbau gehört auch die Naturverjüngung, die aber gut gepflegt werden sollen. Besondere Freude hatte Herr Göbel immer an dem jungen Lerchenanflug, der aus Anpflanzungen der 50er Jahren aussamt. Bei diesen Arbeiten haben mir besonders die Zivildienstleistenden Thomas Gundlach und Markus Dürkopp geholfen. Wenn Schulklassen auf dem Hof das Landbaupraktikum gemacht haben, hatten wir von dieser Seite immer gute Hilfe. Die Schüler zeigten auch sehr starkes Interesse an meinen beiden Kaltblutpferden, mit denen ich die gesamten Rückearbeiten im Wald erledigen konnte. Dadurch wurde konsequent ein Maschineneinsatz im Wald vermieden, was ökologisch gesehen sehr viele Vorteile bietet. Die Arbeit mit den Pferden, die auch zeitweise in anderen Bereichen des Hofes, wie z.B. dem Ackerbau eingesetzt wurde, ist zu meinem Hauptberuf geworden. Nach Ablauf der Stiftungszeit im Oktober 2003 ist rückschauend zu sagen, dass der Wald tatsächlich ein ganz anderes Gesicht bekommen hat. Durch die vielen Monate, die wir im Wald gearbeitet haben, sind deutlich sichtbare Veränderungen für die Gesundheit des Waldes eingetreten. Nun sind die drei Jahre des finanzierten Arbeitens im Wald vorbei, aber ich pflege ihn weiter um den sehr guten Waldentwicklungsplan von Herrn Göbel fortzusetzen. Mittlerweile habe ich eine eigene Firma für Forst- und Rückearbeiten mit Pferden gegründet. Im Moment ist die Auftragslage gut und es existiert eine Kooperation mit dem Staatl. Forstamt Rosengarten. Abschließend möchte ich es nicht versäumen mich bei allen zu bedanken, die mir im Rahmen meiner Zeit in Wörme begegneten und mit denen ich zusammengearbeitet habe. Hierzu gehören Karl v Hörsten und Uwe Gamrath, die eine Umkehr zu Beginn ihrer Wirkenszeit einleiteten. Insbesondere möchte ich aber Herrn Göbel danken, dass er mir die Anstellung für die drei Jahre über die Software Stiftung ermöglicht hat und natürlich auch dafür, dass sich soviel daraus für mich und den Wald entwickeln konnte. Ich freue mich auf eine weiterhin gute und schöne Zusammenarbeit mit den auf dem Hof Wörme lebenden Menschen. Kay Stolzenberg
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